Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e.V.

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Walter-Höllerer-Vorlesung 2024: SATANIC MECHANIC - Der Wunsch hinter dem Wunsch nach Sprachautomatisierung

Am 3.7.2024 findet die nächste Walter-Höllerer-Vorlesung statt. Bitte melden Sie sich hier an.

Im aktuellen Newsletter der Zentral- und Landesbibliothek Berlin werden viele begrüßenswerte und gute Veranstaltungen angekündigt, aber keine einzige davon hat mit Literatur zu tun. Ist der gesellschaftliche Wert der Literatur dahin? Und haben die technischen Entwicklungen der letzten 60 Jahre damit zu tun? "Diese Zeitschrift hat ein Programm." So überschrieb Walter Höllerer, der Gründer und erste Herausgeber der "Sprache im technischen Zeitalter" im Herbst 1961 sein erstes Editorial. In diesem Heft ging es um die Verbindung von Sprache und Vorsprachlichem, um das Gegeneinander von organologischer und technisch-mechanischer Sprachordnung und um etwaige Widersprüche zwischen Quantenlogik und Sprachlogik. Dies alles: vorgezeigt mit gemäßen Mitteln. 

Welche Mittel wären heute gemäß? Monika Rinck setzt sich in ihrer Höllerer-Vorlesung mehr als 60 Jahre später mit den Beiträgen zur Mechanisierung von Sprache und Übersetzung auseinander, die in den Anfangsjahren (1961 - 1963) in der Zeitschrift "Sprache im Technischen Zeitalter" abgedruckt wurden, und nimmt das Rauschen der damaligen Ansätze als Hintergrund, vor dem die heutigen Debatten um "KI" an Deutlichkeit und historischer Tiefe gewinnen. Sind es sehr späte Echos oder Zukunftsrufe? Was steckt hinter dem Wunsch nach Automatisierung von Literatur und Sprache im Allgemeinen? 

Monika Rinck ist eine der bekanntesten deutschsprachigen Lyrikerinnen der Gegenwart. Sie wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter dem Kleist-Preis, dem Ernst-Jandl-Preis, dem Berliner Literaturpreis und 2022 auch dem Hölderlin-Preis. 2019 hielt sie die Lichtenberg-Poetikvorlesungen in Göttingen, 2020 die Frankfurter Poetikvorlesungen. Seit 2023 unterrichtet sie Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Monika Rinck studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Religionswissenschaft und Germanistik an der Ruhr Universität Bochum, der Freien Universität Berlin und der Yale-University. Ihr literarisches Werk umfasst neben lyrischen Texten auch Prosa, Essays sowie Übersetzungen aus dem Ungarischen, dem Englischen, dem Schwedischen und dem Slowenischen. Zu ihren zahlreichen Veröffentlichungen gehören Begriffsstudio (1996-2001), Berlin 2001, Honigprotokolle. Sieben Skizzen zu Gedichten, welche sehr gut sind, Idstein/Berlin 2012, Champagner für die Pferde. Ein Lesebuch, Frankfurt a. M. 2019 und Wirksame Fiktionen (Lichtenberg-Poetikvorlesungen) Göttingen 2019. 

 

Den Dialog zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, Universität und Öffentlichkeit, zwischen Theorie und Praxis fördert die Freundesgesellschaft seit vielen Jahren mit unterschiedlichen Veranstaltungen. Zum einen ist das die jährliche „Höllerer-Vorlesung“, die an den TU-Germanistik-Professor Walter Höllerer erinnern soll, dessen Anliegen es war, eine kreative Verbindung zwischen den Geistes- und Technikwissenschaften herzustellen.

Eine weitere Veranstaltungsreihe ist das Technologieforum.

Schauen Sie sich um in unserem Veranstaltungsrückblick.